Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

 

Donnerstag, 23.12.
Am Montag haben wir in einer 3 stündiger Wanderung den Berg erklommen und an einem Aussichtspunkt, weit entfernt vom Gletscher, den Gletscher Ventisquero Colgante bewundert. Der Wanderweg ging viel durch knöcheltiefen Matsch. Am Parkplatz kamen wir total verdreckt und verschwitzt an um festzustellen, dass man genau von dieser Stelle den Gletscher auch bewundern kann.
 
   
                Vom Aussichtpunkt                                     vom Parkplatz      

 

Nach einer eiskalten Dusche mit Gletscherwasser ging es dann weiter Richtung Chaitén. Von dort oder 60 Km weiter nördlich in Caleta Gonzálo wollen wir mit der Fähre nach Porto Montt oder Hornopiren übersetzen. In Chaitén bekamen wir die Auskunft, die Fähre fährt erst um 19.00 Uhr, also sind wir weiter nach Caleta Gonzálo durch einen kaputten Regenwald gefahren.
 
   
 
Teilweise war der Wald vom Vulkanausbruch total abgestorben, dies sah gespenstisch aus. Auch Teile von Chaiteén sind verwüstet, das steht in den Häusern die Asche bis zum Fenster. In Caleta Gonzálo erfuhren wir, dass wegen dem vergangenen Vulkanausbruch gar keine Fähre fährt. Weiterfahren geht nicht, hier hört die Straße auf.
 
 
Also alles wieder auf der Piste zurückfahren. Als Entschädigung besichtigten wir auf einem kleinen Wanderpfad noch die Alerce-Bäume. Dies sind bis zu 4.500 Jahre alte Bäume und bis zu 70 m hoch, der Baumstamm hat teilweise einen Umfang von 4 – 6 Meter. Die Bäume sind so alt, weil sie pro Jahr nur 1 mm wachsen.
 
 
Alerce
 
3 Km später hatten wir unseren ersten Platten. Durch die Schotterpiste sind die hinteren Reifen richtig abgefahren und teilweise hat es Brocken vom Gummi weggehauen. Also Mitten auf der Piste den großen Wagenheber, High-Lift-Jack, raus, Auto aufbocken und Reifen wechseln. Bei so einem großen Auto und große Reifen ist das gar nicht so einfach, dies ist eine sehr schweißtreibende Angelegenheit, aber auch dies haben wir geschafft.
 
 
In Chaitén haben wir das Fährbüro gefunden und uns sagen lassen dass die nächste Fähre erst am 24.12. geht. 2 Tage wollten wir nicht in einer halben Geisterstadt verbringen, somit sind wir weiter zurück nach Süden gefahren um heute wieder nach Argentinien einzureisen um dort Richtung Norden zu fahren.
Nun sitze ich in El Bolsón in der Reifenwerkstatt und habe das Büro eröffnet. Der „G“ bekommt 2 neue Reifen und ich habe Zeit mal wieder zu schreiben.
Was ich noch sagen wollten, als wir in Argentinien vor ein paar Tagen El Chalten verließen, haben wir das Navi programmiert mit dem nächsten Ort, dann kam der lapidare Spruch vom Navi: „fahren sie 495 km geradeaus“, soviel zu den Entfernungen hier in Argentinien.
 
Montag, 20.12.
Am Lago General Carera (Chile), in Argentinien heißt der See Lago Buenos Aires haben wir in Puerto Tranquilo mit einer sehr abenteuerlichen Bootsfahrt die Capillas de Maimol besichtigt. Es war sehr windig, wir hatten uns ein kleines Privatboot mit Kapitän gechartert und sind auf den See mit seinen riesigen Wellen raus gefahren. Die Capillas de Maimol sind mehrere Grotten aus Marmor direkt am unzugänglichen Ufer. Wenn die Sonne scheint glänzt der Marmor in blauem Azur, leider hat es bei uns geregnet, aber man konnte die Farben erahnen. Der Marmor sah total klasse aus.
 
 
Tja, nun sind wir schon 2 Tage auf der Carretera Austral unterwegs. Das ist eine Straße, meist Piste, entlang der argentinischen Grenze auf der chilenischen Seite. Die Straße ist 1.200 km lang und ist direkt in die Landschaft eingebunden, d.h. es geht immer steil berauf, dann wieder runter wie auf dem Dach. Dazwischen kann man immer wieder Abstecher machen, wie z.B. zur Cueva Manos de Cerro Castillo, hier sind wieder Handabdrücke, Positive wie Negative zu sehen. Die Strecke führt meist durch einen kalten Regenwald und durch Rodungsgebiete der 40iger Jahre, damit dort die glücklichen Kühe weiden können. Der Zustand der Piste ist teilweise eine richtige Katastrophe, tiefe Schlaglöcher, teilweise Sandpiste und das alles bei leichtem Regen, das bedeutet, dass der Untergrund ziemlich schmierig und rutschig ist. Im Regenwald gibt es riesigen Rhabarber mit einem Durchmesser von locker 2 Meter. Der Rhabarber heißt hier Pangue-Pflanze, und sein Stiel – Nalca genannt - kann man auch kochen und dann essen.
 
 
Heute sind wir spontan im Nationalpark Queulat gelandet, dort wollen wir morgen in aller Früh den hängenden Gletscher Ventisquero Colgante erwandern. Wir campen direkt im Nationalpark mitten im Regenwald bei Regen anstatt Sonnenschein, aber dann wäre es ja kein Regenwald. Anschließend fahren wir nach Chaitén. Dieser Ort ist am 2. Mai 2008 von einem Vulkanausbruch überrascht worden und nach dem 2. Ausbruch 2009 evakuiert worden. Es brach ein Vulkan aus, der unter die Kategorie erloschener Vulkan lief. Der Vulkan war seit über 9.000 Jahre nicht aktiv, und galt somit als erloschen, war aber nicht so.
Gestern haben wir in Coyhaique übernachtet und uns mit Lebensmittel und Geld eingedeckt. In Argentinien und Chile kann man ganz einfach mit der EC-Karte am Geldautomaten Geld abheben, es wird direkt vom Konto abgebucht, geschickt, gell? In Argentinien kann man immer nur für 140,-- € holen, aber diesen Vorgang 3 x wiederholen, in Chile bekommt man 200.000,-- Pesos, das sind fast 300,-- €. Im Supermarkt haben wir Hengstenberg-Essiggurken und deutschen Heringfilet in Tomatensoße entdeckt, das haben wir natürlich nicht gekauft.
 
 
Freitag, 18.12.
So, nun wissen es Alle. Ich hatte gestern Geburtstag. Am Abend gab es leckere Forelle als Geburtstagsessen und anschließend eine Flasche Sekt.
 
Geburtagsessen am Kaminfeuer
 
In El Chalten haben wir richtig Glück gehabt und durften an der Tankestelle 2 x 15 Liter Tanken, somit war der Tank nach 3 x tanken dann auch voll. Wir fuhren auf guter und teilweise total schlechter Piste nach Norden bis zu einen winzigen Dorf. Dort gibt es 46 Km östlich davon die Grotte Cueva de las Manos. Dies sind die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung, teilweise bis zu 10.000 Jahre alt. Man sieht hauptsächlich Handabdrücke und Jagtszenen aus der Steinzeit.
 
 
Heute sind wir wieder rüber nach Chile und eine tolle Strecke entlang dem Lago Buenos Aires (2. größter See in Südamerika) gefahren, natürlich auch wieder Piste. Hier gibt es sagenhaft schöne Landschaft, mit tiefblauem Wasser und schneebedeckten Berge.
Nun haben wir auch gelernt jede Tankmöglichkeit zu nutzen und sobald eine Tankstelle des Weges kommt wird getankt, auch wenn wir nur 100 Km gefahren sind.
 
Donnerstag, 16.12.
Heute sind wir bis El Chalten am Lago de Viedma, das am Fuße des Fitz Roy Gletschers liegt, angekommen. Das waren insgesamt 250 km.
Fitz Roy Massiv in El Chalten
 
 
Hier an der Tankstelle haben wir nur 15 Liter Benzin bekommen, das ist ein bisschen wenig für unseren Schluckspecht „G“. Hier gibt es nix zu besichtigen, man kann nur ausgedehnte Wander- und Klettertouren im Fitz Roy Gebirge unternehmen. Das ist aber nix für uns. Also haben wir eine kleine Wanderung gemacht und einen Wasserfall besichtig.
Wie es morgen mit der Benzinversorgung aussieht wissen wir noch nicht. Wir hoffen, dass wir morgen nochmals 15 Liter tanken können. Wenn nicht, dann wird´s echt knapp.
 
 
Wachstumsprobleme der Bäume ?
Mittwoch, 15.12.
So nun sind wir in EL Calafate gestrandet. Wir müssen wohl so lange hier bleiben bis es wieder Benzin gibt. Wir haben zwar noch für 300 km Sprit im Tank, aber die nächste Tankstelle, die Benzin sicher hat ist in Chile und dahin sind es immerhin 700 km. Das reicht nicht ganz.
Der Campingplatz liegt Mitten in der Stadt, hat warme Duschen und ab und zu auch Wi-Fi. Wir werden jetzt wohl mehrmals am Tag zur Tankstelle pilgern und schauen wie die Spritversorgung aussieht.
Die erste Sichtung an der Tankstelle war erfolgreich. Eine Tankstelle im Ort hat Benzin!!!! Ok, sofort zurück zum Campingplatz, Auto holen und sich in der Schlange anstellen. Nach 45 Minuten hatten wir den Tank voll. Nur, leider können wir heute nicht weiterfahren, da ich meine Klamotten zum Waschen abgegeben habe und die sind erst um 18.00 Uhr fertig. Aber morgen wollen wir los und hoffen, dass die anderen Tankstellen auf der Strecke auch Sprit haben. Dann können wir unsere geplante Touri-Tour fortsetzen und morgen den Fitz Roy Gletscher besichtigen. 

Dienstag, 14.12.

Nun habe ich etwas Zeit zu schreiben, da wir in der Schlange zum Tanken stehen. In El Calafate ist der Sprit knapp und nur eine Tankstelle hat geöffnet. Seit 40 Min. stellen wir uns schon an und es kann noch ne ganze Zeit lang dauern.
Die letzten Tage haben wir im Andengebirge „Torres del Paine „ auf der chilenischen Seite verbracht. Hier gibt es schneebedeckte Berge, Gletscher und Seen. In den Seen schwimmen einfach so ein paar Eisschollen rum. Wir haben mal wieder eine Bootsfahrt zu den 3 Gletscherwänden des Grey-Gletschers unternommen. Dies war sehr beeindruckend und faszinierend.

  

 Grey-Gletscher

 
Die Fahrt zum Gletscher war recht ungemütlich. Es war total schönes Wetter, aber wie immer natürlich sehr starker Wind. Über dem Boot klatschen die Wellen zusammen, gut, dass wir einer Kabine mit Scheiben saßen. Die Farben und die Stimmung vom Gletscher sind einfach tief beeindruckend, man kann die Kälte, die aus dem Gletscher, kommt richtig spüren.
Auf der Rückfahrt gab es fast einen Zusammenstoß mit 2 Guanakos, Gott sei Dank konnte eine Vollbremsung Schlimmes verhindern. In den Nationalparks und auch Drumherum sind alle Wege nur Piste, teilweise mit übelstem Wellblech. Der starke Wind hindert einem daran beim Gehen vorwärts zu kommen, manchmal kommt mal 2 Schritte vorwärts und 3 zurück.
Nun sind wir in El Calafate und wollen heute noch raus zum Glacier Perito Moreno und dort, wenn´s klappt, mit dem Boot bis zur 60 m hohen Gletscherwand fahren. Eigentlich sind wir gar nicht mehr in Chile, sondern seit gestern Nachmittag befinden wir uns wieder in Argentinien
So, nun sind wir dran mit Tanken und ich schließe das mobile Büro.
Am Perito Moreno Gletscher verzichteten wir auf eine Bootsfahrt. Dort gibt es sehr gut angelegte Wege auf einem Steg, da kommt man an den Gletscher näher ran als mit dem Boot. Das Boot muss 150 m Abstand zur Gletscherwand halten, da es häufig vorkommt, dass mit lautem Getöse eine Gletscherspitze abbricht und in den See stürzt. So entstehen die kleinen Eisberge. Das Getöse hört sich wirklich sehr seltsam an, meist sieht man nicht wo der Gletscher abbricht, ich denke manchmal bricht auch etwas im Inneren ab.
 
    
Perito Moreno Gletscher
 
Der Perito Moreno Gletscher ist einer von 2 Gletschern weltweit, die noch am wachsen sind. Bei allen anderen Gletschern geht die Eismasse zurück.
Hier kommt der Grund warum es kein Benzin gibt (YPF ist die größte Tankstellenkette in Argentinien, deren Öl-Museum haben wir auch schon besucht):
 
Arbeitskampf bei YPF
Das hat es in der Geschichte des 1922 gegründeten Ölfirma YPF
noch nicht gegeben: Zum ersten Mal kündigte das traditionsreiche
Unternehmen an, seine Produktion an Erdölfeldern im Norden von
Santa Cruz aussetzen zu wollen. Der Betrieb soll ruhen, solange
nicht Bedingungen gegeben seien, die die Sicherheit gewährleisten.
Hintergrund der Ankündigung ist der Streik der Leitenden Angestellten.
Sie fordern die gleichen Lohnaufstockungen, die jüngst
den gewerkschaftlich organisierten Erdölarbeitern für lange Schichten
zugebilligt wurden. Das Unternehmen wiederum wirft den Leitenden
Angestellten vor, das gerade erst vor zwei Wochen zwischen
Regierung und Gewerkschaften ausgehandelte “Abkommen für
Dialog und sozialen Frieden” zu verletzen. Zudem beklagte sich
YPF über gewalttätige Ausschreitungen. Am vorigen Wochenende
waren mit Stöcken bewaffnete Angestellte in der Ortschaft Las Heras
in ein Lokal eingedrungen, das dem Unternehmen gehört. Dort
schüchterten sie das Personal ein. In einem anderen Fall soll ein
Protestierer mit einem Molotow-Cocktail auf einen Erdöltank geklettert
sein. Die Aufrührer sehen das erwähnte Abkommen nicht
als verletzt an, da keine Straßensperren und Produktionsstörungen
erfolgt seien. Die Proteste haben mittlerweile auch die Provinz Chubut
erreicht. Die Angestellten, vor allem die Schichtführer, drohten
mit einer weiteren Ausdehnung des Protestes auf die Provinzen Neuquén
und Río Negro. Am Mittwoch besetzten sie Lager- und Verladestätten
der Firma bei Comodoro Rivadavia.
 
Mal sehen was wir nun machen….

 

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.